Hörgeräte im Schulalltag: FM-Anlagen für eine individuelle Unterstützung schwerhöriger Schüler

Tritt Schwerhörigkeit bereits in jungen Jahren auf, führt dies meist zu einem großen Leidensdruck der betroffenen Jugendlichen und Kinder. Besonders in der Schule wird die Schwerhörigkeit eines Schülers von den Lehrpersonen im Rahmen der Unterrichtsplanung oft nicht richtig mitbedacht. Es mangelt an Fortbildungsangeboten und konkreten Handreichungen, die im alltäglichen Unterrichtsgeschehen dazu beitragen können, dass die Schülerinnen und Schüler mit auditiven Einschränkungen gleichwertig am Unterrichtsgeschehen partizipieren können. Mit bloßen Hörgeräten ist es oft nicht getan. Störgeräusche und Probleme beim Richtungshören führen dazu, dass die Schülerinnen und Schüler mit Einschränkungen dem Unterrichtsgeschehen oft nur teilweise folgen können. Eine moderne FM-Anlage kann betroffene Schülerinnen und Schüler unterstützen und dazu beitragen, dass der Schulalltag und das Verfolgen des Unterrichtsgeschehens maßgeblich erleichtert werden.

Hörgeräte in der Schule: Unterstützung durch eine FM-Anlage
Anlagen, die Funksignale drahtlos übertragen, werden als FM-Anlage bezeichnet. Besonders im Bereich der sogenannten Tonübertragungsanlagen für Schwerhörige hat sich diese Bezeichnung in den letzten Jahren etabliert. FM-Anlagen, die im Schulalltag zum Einsatz kommen, sind in den letzten Jahren deutlich kleiner geworden und passen in jede Schultasche. Die kleinen Geräte, die sich die Lehrpersonen zumeist um den Hals hängen, sind nur unmerklich größer als eine Scheckkarte. Um den Hals gehangen nimmt ein Mikrofon den Schall auf und transportiert ihn drahtlos an die Hörgeräte des schwerhörigen Schülers.
Erste Untersuchungen sind vielversprechend, haben die in der Schule zum Einsatz kommenden FM-Geräte vielerorts dazu geführt, dass insbesondere Schülerinnen und Schüler mit mittel-schwer ausgeprägter Schwerhörigkeit am Unterricht auf einer Regelschule teilnehmen können.

Kompetente Nutzung der FM-Anlage durch das Lehrpersonal
Wenn ein Schüler oder eine Schülerin dem Lehrer das Gegenstück seiner bzw. ihrer FM-Anlage in die Hand drückt, sind nicht wenige Lehrkräfte zunächst überfordert. Nur wenige von Ihnen wissen, wie eine FM-Anlage im Unterricht richtig und für den Schüler gewinnbringend zu nutzen ist. Damit der Sprachschall korrekt an das Hörgerät übermittelt werden kann, ist es wichtig, dass sich kein Schal oder zum Beispiel ein Rollkragen zwischen Gerät und Sprechorgan befindet. Die FM-Anlagen der neuen Generation verfügen in der Regel über einen großen Hauptschalter, über dessen einmalige und schnelle Betätigung das Gerät ein- und ausgeschaltet werden kann. Dies ist zum Beispiel dann wichtig, wenn die Lehrkraft im Zwiegespräch mit Gruppen ist und sich das Gesprochene nicht (auch) an den schwerhörigen Schüler richtet.

In Vortrags- und Präsentationsphasen sowie im Unterrichtsgespräch kann es gewinnbringend sein, die FM-Anlagen an den jeweils sprechenden Schüler/ die jeweils sprechende Schülerin weiterzureichen. Besonders in jüngeren Jahrgängen lässt sich dieses Vorgehen schnell ritualisieren. Bei z.B. Hörverstehensübungen können moderne Geräte sogar direkt vor die Tonquelle gestellt werden, sofern die Lautstärkenregelung für den Schüler/ die Schülerin optimal angepasst ist und nicht als unangenehm empfunden wird. Hörstudio Steinberg berät Sie gern. 


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