Logopäde: spielerische Sprachförderung für Kinder

Üblicherweise beginnen Kinder im Alter von etwa eineinhalb bis zwei Jahren mit dem Sprechen und Sagen ihr erstes richtiges Wort. Für die Eltern ist dies ein bewegender Moment, an den sie sich für immer erinnern werden. Doch bei manchen Kindern zeigen sich Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung und bestimmte Phasen des Spracherwerbs wie beispielsweise das Brabbeln als Säugling oder das Lautieren im ersten Lebensjahr entfallen. Die meisten Eltern wenden sich dann besorgt an den Kinderarzt, der sie oftmals - bei einem Förderbedarf für den Erwerb der Sprache - an die Logopädie (auch bekannt als Sprachtherapie) verweist.

Ein Logopäde unterstützt Kleinkinder und Kinder auf spielerische Art und Weise dabei, die Lautsprache zu erlernen. Die Fähigkeiten, zu kommunizieren und sich verständlich ausdrücken zu können, sind von großer Bedeutung für ein soziales Miteinander, weshalb schon bei sehr jungen Kindern viel Wert auf eine gesunde Sprachentwicklung und - wenn nötig - auf eine Förderung mithilfe der Logopädie gelegt wird. In kurzen Einheiten versucht der Sprachtherapeut, mit verschiedenen Techniken und Methoden seinen kleinen Patienten zum Sprechen zu motivieren. Besonders wichtig dabei ist es, dass das Kind eine gute Beziehung zum Logopäden aufbauen kann und Spaß und Freude an der gemeinsamen Arbeit verspürt. Je früher ein Kind mit Auffälligkeiten beim Spracherwerb mit der Logopädie beginnt, desto höher stehen die Chancen für eine Verbesserung seiner sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten.

Fällt es Kindern sehr schwer, die Lautsprache zu erlernen, so besteht die Möglichkeit der „Unterstützten Kommunikation“ mithilfe von Bildkarten oder einem Tablet mit Sprachausgabefunktion. Auch diese Fertigkeiten können von einem erfahrenen Logopäden gemeinsam mit dem Kind erarbeitet werden und helfen dem Kind später, sich im Alltag und in der Schule besser zurechtzufinden. Mit den Hilfsmitteln gelingt es, dass das Kind seine Bedürfnisse und Gefühle ausdrücken kann.

Ein weiterer Teil der kindlichen logopädischen Therapie besteht in der Behandlung von Schluckstörungen. Diese können organische oder neurologische Ursachen haben und bereits im Säuglingsalter auftreten. In manchen Fällen resultieren aus diesen Schluckstörungen auch eine schleppende Gewichtszunahme oder eine Mangelernährung, weshalb es von großer Wichtigkeit ist, diese mithilfe eines erfahrenen Logopäden zu behandeln. Stottert ein Kind, so ist dies ebenfalls eine Problematik, die mit Logopädie behandelt werden kann. Durch spezielles Training gelingt meist eine rasche Verbesserung der Situation.

Doch selbstverständlich kümmert sich die Logopädie nicht nur um die Probleme und Auffälligkeiten des kindlichen Spracherwerbs, sondern behandelt auch Jugendliche und Erwachsene beispielsweise nach einem Schlaganfall oder bei neurologischen oder stimmlichen Problemen. Mithilfe spezieller Übungen werden die Sprech- und Kommunikationsfähigkeit des Patienten trainiert, sodass die Kommunikation in Alltagssituationen wieder besser gelingt. Einem Logopäden kommt somit eine zentrale Bedeutung in unserer Gesundheitsversorgung zu.


Teilen