Pilates: Stärkung von Körper und Geist

Das Pilates-Ganzkörpertraining ist nach seinem Erfinder benannt. Es kräftigt die Beckenboden-, Rücken- und Bauchmuskulatur, benötigt kaum Geräte und zentriert die Konzentration auf den eigenen Körper. Der Erfinder war ein Körpertrainer, sein Vater war ein erfolgreicher Turner. Er verfügte daher über eine hohe Expertise und wollte das körperliche Training durch eine Steuerung über den Geist verbessern. Das ist das eigentliche Ziel vom Training, das umgekehrt über das körperliche Training auch die Psyche beeinflusst. Diese Wechselwirkung erkannte sein Erfinder alsbald. Er hatte sich damit umfassend befasst, denn beispielsweise Yoga und die Zen-Meditation thematisieren dieses Wechselspiel. Beide Lehren studierte er intensiv. Gleichzeitig ging es ihm darum, eine einfach durchzuführende Trainingsmethode zu entwickeln, die sich (fast) ohne Hilfsmittel durchführen lässt und den Körper nicht allzu sehr belastet, damit auch Menschen in einer Rehabilitationsphase trainieren können. Dies lag ihm am Herzen, weil er als Kind selbst unter verschiedenen Krankheiten (Asthma, Rachitis, rheumatisches Fieber) gelitten hatte. Sein eigenes Training hatte ihm stets bei der Genesung geholfen. In der Tat empfehlen heute unter anderem Physiotherapeuten Pilates als Rehabilitationsmaßnahme. Eine Matte kann für die Durchführung genügen, obwohl es auch spezielle Trainingsgeräte gibt.

 

Training von tiefen Muskelgruppen

Die Methode trainiert tief liegende, schwächere und kleinere Muskelgruppen, die für eine gesunde Körperhaltung gerade wichtig sind. Zu den Übungen gehören Stretching, Kraftübungen, Konzentration und eine bewusste Atmung. Eine Einführung durch die Trainerin gilt als unerlässlich, ansonsten könnten Bewegungs- oder Haltungsfehler auftreten. Eine Verletzungsgefahr besteht aber kaum. Neben der Stärkung der genannten Muskelgruppen verbessert Training auch die Körperhaltung, Bewegungskoordination und Kondition, stärkt den Beckenboden (gut für werdende Mütter), regt den Kreislauf an und erhöht die Körperwahrnehmung. Das theoretische Fundament von Pilates ist die Konzentration auf das „Powerhouse“ des Menschen


Dieses ist die Muskulatur in der Körpermitte rings um die Wirbelsäule (Stützmuskulatur). Die Übungen stärken gezielt die tiefe Rumpfmuskulatur mit langsamen und fließenden Bewegungen. Das schont die Gelenke und auch die Muskeln. Eine Atemschulung gehört zum Pilates dazu, die Atmung soll in völligem Einklang mit den Bewegungen stehen. Wie erwähnt genügt für sehr viele Übungen eine Matte, doch es gibt auch Geräte. Der Erfinder erfand für seine Trainingsmethode selbst fünf Klassiker (Reformer, Chair, Cadillac, Barrel und Spine Corrector), inzwischen gibt es für die etwa 500 Übungen noch einige Geräte mehr. Ab diesem Zeitpunkt extrahierten Pilates-Trainer einige Prinzipien, die zu dieser Methode gehören und immer noch auf den theoretischen Grundlagen des Erfinders gehören, auch wenn er sie selbst nicht so ausformuliert hatte. Das sind die Konzentration, die Zentrierung, die Kontrolle, die Atmung, die Präzision und der Fluss. Moderne Trainerinnen wenden diese Prinzipien relativ konsequent an.

 

Weiterführende Informationen hierzu können Sie beispielsweise auf der Webseite PilatesFriends Sachsenhausen finden.


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